Der Kohleschlamm fällt mit niedrigen Viskositäten und hohen Temperaturen an. Da ein Transport und eine Lagerung unter diesen Bedingungen sehr unwirtschaftlich und umweltgefährdend sind, muss das Material verfestigt werden und zwar in einer Form, die eine leichte Handhabung und ein einfaches Wiederaufschmelzen gewährleistet. In Pilot-Versuchen wurde festgestellt, dass eine Schuppenform die wirtschaftlichste Lösung ist. Weiterhin wurde festgestellt, dass ein kontinuierlich laufendes Stahlband – eine so genannte Stahlbandkühlanlage – die optimale Lösung darstellt. Das System bietet ausserdem den Vorteil einer langjährigen Betriebserfahrung, hoher Zuverlässigkeit und hoher Umweltverträglichkeit.
Funktion der Kühlbandanlage
Das Produkt hat folgende Ausgangsparameter: Viskosität ca. 500 mPa•s, Temperatur ca. 310 0C, Schmelzpunkt ca. 150 0C, Dichte 1360 kg/m 3.
Es wird durch eine Aufgabeeinrichtung – ein so genanntes Überlaufwehr – gleichmässig auf ein kontinuierlich laufendes, mit Wasser gekühltes, 1,5 m breites Stahlband aufgegeben. Das Überlaufwehr ist beheizt, um ein vorzeitiges Erstarren des Produktes zu verhindern, und stellt sicher, dass eine gleichmä?ige Verteilung über die gesamte Breite des Stahlbandes erfolgt. Seitliche Begrenzungen verhindern ein Überlaufen des Produktes über die Stahlbandkanten.
Das Stahlband wird gleichmässig von der Rückseite mit etwa 26 0C kaltem Wasser gekühlt. Das Produkt wird auf eine Abladetemperatur von etwa 90 0C, also weit unter die Schmelztemperatur abgekühlt.
Vor der Aufgabe wird ein Trennmittel auf das Stahlband gesprüht, wodurch ein Ankleben verhindert und die Produktabnahme am Stahlbandende erleichtert wird. Das abgekühlte Produkt liegt am Ende des Stahlbandkühlers als gleichmässige Schicht vor. Abhängig von dem Ausgangsmaterial (Kohle) und den Prozessparametern kann das verfestigte Material sehr unterschiedliche Konsistenz aufweisen, von spröde bis zäh-klebrig. Deswegen wurden unterschiedliche Abnahmevorrichtungen für die Materialschichten vorgesehen: Sprödes Material wird durch einen Fingerbrecher zerkleinert und fällt dann in eine Transportschurre. Teigiges Material wird ohne den Fingerbrecher abgenommen und durch Schwerkraft weitertransportiert. Über dem Stahlband befindet sich eine nahezu luftdichte Haube, über welche die entstehenden Dämpfe abgesaugt und einer Reinigungsanlage zugeführt werden.
Die Gesamt-Investition erfolgt in mehreren Stufen. Im Zuge der ersten Stufe wurde der Auftrag über zwölf Stahlbandkühlanlagen an Sandvik vergeben. Jede dieser Anlagen sorgt jetzt mit einem Durchsatz von 15 000 kg/h dafür, dass chinesische Heizkessel mit einem „wertvollen Abfallprodukt“ gefüttert werden.