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  Zeitschrift fur Bergbau, №12, 2005

Uber KVP zum Erfolg in dem Abbaubetrieb BH 5/6 gegen Westen, Floz 65/68


         Das Bergwerk Ibbenburen ist das nordlichste deutsche Steinkohlenbergwerk. Mit einer Gesamtbelegschaft von etwa 2600 Mitarbeitern wird in diesem Jahr eine geplante Sollfordermengeo/on rd. 1,9 Mio. tvF hochwertiger Anthrazitkohle zu Tage gefordert. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Tagesforderung von rd. 7550 tvF. Die Kohlenproduktion findet in 3 Flozgruppen, dem Floz 48, Floz 65/68 und Floz 74, statt. Es befinden sich standig 2 bis 3 Abbaubetriebe in einer mittleren Teufe von 1350 m im Verhieb. Die Rohkohle wird am Standort in der eigenen Aufbereitung weiter veredelt. Das unmittelbar neben der Schachtanlage befindliche 770 MW-Kraftwerk ist der Hauptabnehmer.

Der Abaubetrieb Revier 5/6 Westen, Floz 65/68


         Der Streb ist die zweite Bauhohe in Floz 65/68 und ist durch die Strecken 5 g. Westen, 6 g. Westen und der Basisstrecke 5/6 Westen, Floz 65/68, vollstandig erschlossen.



(Bild 1)- Abbaubetrieb mit dem daruber und darunter liegenden Strecken

Das Anhobein des Strebes erfolgte aus der Basisstrecke, wobei ein Schwenk notig war, um den Streb rechtwinkelig zu stellen. Die 1555 m lange Bauhohe ist von Westen nach Osten im fordertechnischen Ruckbau verhauen worden. Die Bauhohe wurde komplett durch Floz 69 freigebaut (seigerer Abstand rund 15 m).



(Bild 2)-Abstand zwischen Floz 65/68 und Floz 69

         Bei einer Streblange von 297 m und einer Gesamtmachtigkeit von 1,44 m, errechnete sich ein Kohlenvorrat von 591000 tvF. Je m Abbaufortschritt standen 380t, je Reihe 3041 Kohle an.
         Der Streb war uberwiegend flach gelagert. Die Lagerstatte fallt mit bis zu 10 gon nach Osten hin ein. Das Einfallen nach Norden betragt bis zu 5 gon.
         Die Hangend- sowie Liegendschichten setzen sich zusammen aus einer Wechsellagerung aus schwach-sandigem bis sandigem Schieferton, der im Liegenden durchwurzelt ist. Das Bergemittel zwischen den Flozen ist mit feinen Kohlestreifen durchzogen und ebenfalls durchwurzelt. Eine ca. 1,0 m machtige Sandsteinbank liegt etwa 5 m oberhalb der Flozpartie auf. Die beiden Abbaustrecken sind mit hinterfullten Gleitbogen und Systemankerung ausgebaut. Die Baustoffversorgung fur die beiden Streckenbegleitdamme erfolgt hydrmechanisch. Abforderstrecke war die Strecke 6 g. Westen.

Tektonik


          Der Streb hatte bei ca. 1480 m eine Blattverschiebung mit geringem Verwurf angefahren. Diese Verschiebung strich mit einem Winkel von 70 gon in Richtung Strecke 5 g. Westen. Bei 1380 m hatte die Storung in Strecke 5 g. Westen mit einem Verwurf von ca. 1,4 m den Streb verlassen.



(Bild 3)- Storungen im Abbaubetrieb 5/6 g. Westen

         Nachfolgend wurde bei ca. 1300 m eine Uberschiebung mit 0,5m Verwurf angefahren. Der Verwurf betrug an der Strecke 6 g". Westen bei ca. 1230 m 1,7 m. Parallel zu dieser Uberschiebung lief im Abstand von ca. 25 m eine weitere Uberschiebung mit ca. 0,2 m Verwurf. Im Liegenden befand sich eine sandige Schieferbank die schwer zu hobeln war.
         Zusatzlich zu den Storungen kamen noch die quer zur Abbaurichtung lauten-den Strecken in Floz 48 und 69. In den Bereichen 1274 m bis 1231 m, 968 m bis 879 m, 672 m bis 582 m, 374 m bis 287 m und 80 m bis Abbauende . Uber der Strecke 6 g. Westen und sudlich'bis zu 45 m in den Streb hinein, stehen die Strecken aus Floz 48,53 und 59 parallel zur Verhiebsrichtung .



(Bild 4)-Leistungsdaten des Reviers 135

Leistungsanforderung


         Die Sollvorgabe des Betriebes war mit einer taglichen Forderung von 2800 tvF/d und einem entsprechendem Abbaufortschritt von 7,3 m/d im Plan festgelegt. Im April diesen Jahres wurde der Streb aus der Basisstrecke 5/6 Westen entwickelt .



(Bild 5)- Anhobein des Abbaubetriebes aus der Basisstrecke,(Bild 6)- Der Abbaubetrieb vor dem Erreichen seiner Endsteilung

Bereits im Mai und Juni konnten die Sollvorgaben bei einem durchschnittlichen taglichen Abbaufortschritt von 7,6 m und einer Betriebspunkforderung von rd. 2900 tvF ubertroffen werden. Da im Juni ein Abbaubetrieb im Floz 43 seine Abbaugrenze erreicht hatte und ein Umzug ins Floz 74 anstand und der Streb im Floz 48 durch anspruchsvolle Geologie und Entspannungsmasnahmen eingeschrankt war, musste der Streb 5/6 g. Westen die nachsten 3 Monate den Hauptanteil der gesamten Tagesforderung erbringen.
         Zusammen mit der Mannschaft wurde ein KVP - Workshop durchgefuhrt.
         Wahrend des Workshops wurden alle Arbeitsprozesse durchleuchtet und neue Zielvereinbarungen getroffen. Es wurde beschlossen durch Optimierung der Belegung (von 3 Drittel auf 4 Drittel und von 5 MS/ Schicht auf 6 MS/ Schicht) die Stillstandszeiten an den Strebrandern zu minimieren. Femer wurde die Verfugbarkeit der Bandstrase optimiert.
         Die neuen Zielvereinbarungen lauteten 13 m/d Abbaufortschritt oder mehr als 5000 tvF/d.
         Ein hohes Augenmerk wurde trotz des enormen Leistungsdrucks auf die Sicherheit gelegt. Die Sicherheit hat den gleichen Stellenwert wie die Produktion. Seit 21 Monaten arbeitet die Reviermannschaft un- fallfrei. Dieses wurde durch die Pramierung fur besondere sicherheitliche Leistungen von der BBG im Oktober anerkannt
         Mit diesen neuen Zielvorgaben ging die Mannschaft hoch motiviert zu Werke.
         Im Monat Juli wurden durchschnittlich 12,3 m/d und rd. 4700 tvF/d erreicht bei 258 m Abbaufortschritt / Monat. Im Monat August wurde die Leistung nochmals gesteigert. Es wurden 14,1 m/d und rd. 5400 tvF/d sowie 323,5 m Abbaufortschritt / Monat erreicht.
         Im September wurde der Streb wieder auf 3 Dritte! umgestellt, weil die Bauhohe 11/12 Osten, Floz 74 angezogen wurde.
         Der Streb 5/6 Westen, Floz 65/68 ereichte immerhin noch 261 m im Monat. So wurde der Abbaubetrieb 5/6 g. Westen in 3 Monaten uber 840 m verhauen.
         Im November Abbaubetrieb seine Endstellung .

Fazit


         Die schwierigen Gegebenheiten wahrend der Einhobelphase und in den ersten 3 Monaten des Betriebes wurden fachkundig abgearbeitet. Durch klare Aufgabenverteilung und diszipliniertes Arbeiten in Arbeitsgruppen wurde eine enorme Leistungssteigerung erreicht.