Unternehmen des herstellenden Gewerbes sehen sich auf nationalen wie internationalen Maerkten einem immer starker werdenden Qualitaetswettbewerb ausgesetzt. Mehr denn je entscheiden Qualitaetsfaehigkeit der Produktionsmittel, Qualitaet der Erzeugnisse sowie die Effizienz der gesamten Qualitaetsmanagementaktivitaeten ueber Wachstum und Bestand des Unternehmens. Die Ganzheitlichkeit dieses Anspruchs wird in Form des Qualitaetskreises deutlich dargestellt.
Wichtige Zielsetzung bei der Einfuehrung von Qualitaetsregelkreisen ist die Technik des Fehlervermeidens. Der erfolgreichste Schritt ist natuerlich die Verbesserung des Fertigungsprozesses an sich, so dass fehlerhafte Teile gar nicht erst entstehen. Dieser Schritt kann aber nicht ohne Hilfsmittel durchgefuehrt warden, da zur Fehlervermiedung erst einmal das Fehlererkennen gehoert. Hier ist der Einsatz einer fortschrittlichen Mess- und Prueftechnik und deren Weiterentwicklung zur Fehlerdiagnostik gefragt.
Bild 1 Einsparpotential beim Einsatz einer fortschrittlichen MeB- und Pruftechnik
In Bild 1 sind die kostenmaessigen Auswirkungen dieses Schrittes dargestellt. Die bisherigen Pruefkosten betrugen vorher ca. 30% der Qualitaetskosten, die Fehlerbehebungskosten machten ca. 70% der Qualitaetskosten aus. Nach einer Anhebung der Pruefkosten um 20% durch eine Erweiterung der prueftechnischen Ausruestung entsteht zuerst einmal ein Anwachsen der gesamten Qualitaetskosten.
Die fortschrittliche Prueftechnik hilft aber auf laengere Sicht, die Fehlerrate und damit die Fehlerbehebungskosten gegen Null gehen zu lassen. Dieses hat dann trotz gestiegener Pruefkosten eine erhebliche Einsparung der Qualitaetskosten zur Folge. Der verstaerkte Einsatz der Mess- und Prueftechnik kann also auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten von grossem Vorteil sein.
Beobachtet man die Entwicklung des Marktes der Konsumprodukte der letzten zehn Jahre, so stellt man fest, dass ein genereller Trend zu mehr Qualitaetsbewusstsein seitens des Abnehmers stattfindet. Bei gleichzeitiger Fortentwicklung der technologischen Moeglichkeiten muesste somit auch ein staendiger Preisanstieg erfolgen. Da dieser aber auf Dauer fuer den Kunden nicht tragbar ware, muss das produzierende Gewerbe standing bestrebt sein, Produkte mit besserer Technologie und hoeherer Qualitaet im annaehernd gleichen Preisniveau anzubieten. Eine staendige Verbilligung in der Fertigung von komplexen technologischen Produkten ist daher unbedingt notwendig.
Bild 2 "Stand der Technik" und "qualitative Innovation" im Kostenumfeld
Bild 2 zeidt den Stand von Qualitaet und Preis von heute und in der Zukunft. Beim Ist-Zustand ist eine Anzahl von Anbietern in verschiedenen Kostenniveaus und mit leicht unterschiedlichem Qualitaetsgefaelle am Markt vertreten. Der aktuelle Marktfuehrer ist nicht etwa der teuerste Anbieter, sondern der Produzent, der eine gure Qualitaet zu einem attraktiven Preis gestalten kann. Das Fortschreiten dieser Kurve zum Anbieterprofil von morgen geht also nicht nur in Richtung einer Verbesserung des Produktes, sondern auch in Richtung der Verbilligung des aktuellen Qualitaetsniveaus. Eine staendige Verbesserung und Verbilligung ist daher die Voraussetzung fuer ein erfolgreiches Verbleiben des Anbieters am Markt.
1. Pfeifer, T.: Qualitaetsmanagement. Strategien, Methoden, Techniken. ISBN 3-446-16526-6, Carl Hanser Verlag, Muenchen, Wien,1999
2. Bothe,K. R.: Qualitaet - Der Weg zur Weltspitze. ISBN 3-925-268-06-5, Institut fuer Qualitaetsmanagement, Grossbottwar, 1995
3. Masing, W.: Handbuch Qualitaetsmanagement. 3 Auflage. ISBN 3-446-17570-9, Carl Hanser Verlag, Muenchen, Wien,1995