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Bergmann – ein moderner Beruf

источник: "Steinkohlenberbau in Deutschland", GVSt (Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus Kommunikation), S.21.
URL:http://www.gvst.de/site/bildungsmedien/steinkohlenbergbau.pdf

Wer ein modernes Bergwerk gesehen hat und die dort arbeitenden Menschen beobachten konnte, weiß, dass nur qualifizierte Facharbeiter den Anforderungen gerecht werden können. Mit dem allgemeinen technischen Fortschritt hat sich das Berufsbild des Bergmanns geändert. Im Bergbau gibt es heute eine Vielzahl von Berufen. Lasst man die Angestelltenberufe einmal unberücksichtigt, so kommt man allein im technischen Bereich auf mehr als ein Dutzend Ausbildungsberufe. Der Industriemechaniker montiert und repariert Maschinen und Gerate über und unter Tage. Der Energie-Elektroniker kontrolliert das Leitungsnetz, installiert elektrische Einrichtungen, wartet Elektrogeräte, baut z. B. Hochspannungsanlagen sowie elektronische Bauteile und Schaltungen ein, wartet und repariert sie. Mit dem Mechatroniker steht ein Facharbeiter zur Verfugung, dessen Schwerpunkt im prozessorientierten Denken und Arbeiten besteht: Montage und Instandhaltung von komplexen Maschinen, Anlagen und Systemen sowie die Abnahme und das Betreiben von entsprechenden Systemen. Der IT-Systemelektroniker errichtet die Kommunikations- und Informationsnetze, wie z. B. Mobilfunknetze, PC-Netzwerke, elektronische Gebaudesicherungen etc. Der Konstruktionsmechaniker baut Stahlkonstruktionen z. B. für Transportanlagen. Außerdem gibt es den Zerspanungsmechaniker, der in Werkstatten eingesetzt wird. Zu diesen Berufen, in denen sich die Ausbildung vergleichbar wie in anderen Industrie zweigen vollzieht, kommen die besonderen bergtechnischen Ausbildungsberufe. Der Bergmechaniker wird dreieinhalb Jahre ausgebildet. Dabei wird er mit den Grundfertigkeiten der Metall- und Baustoffverarbeitung vertraut gemacht. Er wird an Maschinen ausgebildet und lernt Transportmittel und besondere Arbeitsverfahren kennen, die im Bergbau vorkommen. Die Ausbildung gleicht im ersten Jahr der Ausbildung des Industriemechanikers. Im zweiten Ausbildungsjahr lernt er über Tage die Maschinen kennen, mit denen er im dritten Ausbildungsjahr unter Tage umgeht. Dabei werden auch Zusammenbau, Wartung und Reparatur der Maschinen erlernt. Ein breiter Raum ist dem bergmännischen Fachwissen gewidmet. Kenntnisse über die Eigenarten von Kohle und Nebengestein z. B. sind für den Maschineneinsatz und sicheres Arbeiten unentbehrlich. Der Bergmechaniker ist der Allround-Bergmann, der die besten Aufstiegschancen hat. In einem weiteren bergmännischen Ausbildungsberuf, dem des Berg- und Maschinenmanns, werden Jugendliche in zwei Jahren in einer intensiven, ihren Fähigkeiten entsprechenden Ausbildung auf spezielle bergmännische Tätigkeiten vorbereitet. Die Ausbildung wird im Bergbau praxisnah und mit besonderer Sorgfalt betrieben. Es beginnt damit, dass der Bergbau – anders als die anderen Wirtschaftszweige – seine eigenen staatlich anerkannten Berufsschulen/Berufskollegs mit speziell ausgebildeten Lehrern hat. Sie arbeiten direkt mit den erstklassig eingerichteten betrieblichen Ausbildungszentren zusammen. Bei den Abschlussprüfungen der Industrie- und Handelskammern schneiden deshalb die jungen Bergleute immer besonders gut ab. Seit jeher können begabte und tüchtige junge Bergleute eine weiterführende Schule, die Bergfachschule, besuchen, wo sie zum staatlich geprüften Techniker – „Steiger“ – ausgebildet werden. Bei besonderer Eignung und nach Bewahrung ist eine Weiterbildung zum Abteilungsleiter möglich. Eine Hochschulaus- und -fortbildung im Fach Bergbau bieten die Technische Fachhochschule Georg Agricola in Bochum (Bergtechnik, Geotechnik) sowie die technischen Universitäten in Aachen (Bergbau), Berlin (Entsorgungs- und Rohstofftechnik), Clausthal (Geotechnik, Bergbau, Erdöl-/Erdgastechnik) und Freiberg (Geotechnik und Bergbau). In Deutschland ausgebildete Bergleute und Bergtechniker genießen in allen Ländern der Erde höchstes Ansehen. Der Bergbau bildet aber nicht nur den Nachwuchs für die eigenen Betriebe aus. In Ausbildungseinrichtungen in- und außerhalb der Reviere werden junge Menschen auch in nicht bergbauspezifischen, anerkannten Ausbildungsberufen für andere Wirtschaftszweige ausgebildet.